Sattelmodelle

Ein Pferdesattel wird bei Reittieren verwendet, um das Reiten für den Menschen komfortabler bzw. sicherer zu gestalten und gleichzeitig den Tierrücken zu schonen. Ein für Pferd und Reiter gut passender Pferde-Sattel wird unserer Reitbemühungen unterstützen, er wird uns dort hinsetzen, wo uns das Pferd ohne Sattel hinsetzen würde, nämlich kurz hinter den Widerrist.
Der Sattel muss dem Pferd optimal passe, d.h. ihm optimale Bewegungsfreiheit der Schulterblätter, des Widerristes und der Rückenwölbung ermöglichen.
Für den Sattler/ Sattelfitter stellt der Widerrist eine der wichtigsten Partien des Pferderückens dar. Hier wird der Sattel aufgelegt und bringt mit dem Reiter zusätzliches Gewicht auf den Rücken. Dabei trägt das Pferd bereits 55% seines Gewichtes auf den Vordergliedmaßen, 45% der Körperlast ruhen auf den hinteren Gliedmaßen.
Das Lot, der Massenmittelpunkt des Pferdes, befindet sich etwa in Höhe des Brustbeins, unterhalb der Rumpfmitte. Zu dem befindet sich das hintere, etwa 3 cm breit verdickte Ende des Schulterblattes nur knapp unterhalb des Widerrists. Auch diesem Punkte muss der Sattel besondere Bedeutung beimessen, denn an dieser Stelle findet die Bewegung des Schulterblattes statt.
Gerade bei besser trainierten Pferden sieht man einen starken Muskelaufbau des un teren Trapezmuskels, der hinter der Schulter liegt. Der Trapezmuskel spannt sich nach oben verzweigend in den langen Rückenmuskel, wobei Rippenmuskel und Rückenmuskel ineinander verflochten sind.
Der Sattel muss die Schulteraktion zulassen, d.h. dass Kissen muss nach vorne, außen auslaufen um der Schulteraktion den notwendigen Spielraum zu geben. Die Schulteraktion wird durch einen herkömmlichen Kissenaufbau gestört, d.h. die Schulter stößt bei jeder Aktion an den vorderen Kissenrand. Fälschlicherweise werden viele Sättel in diesem ersten Bereich zu stark gepolstert und verengt, anstatt Sattelbaum und Kopfeisen zu verändern und die Öffnung des Kissens zu erhalten.
Die sogenannte Vorgurtstrippe unterstützt die Spannung zur Schulter, indem sie den Sattel genau am Ort des Sattelbaumes festzurrt. Durch dieses Festhalten kommt es zu Muskelverspannungen. Durch die Verflechtung bis hin zum mittleren und oberflächlichen Kruppenmuskel.
Ein „festgehaltener“ Rücken, Probleme beim „durch´s Genick gehen“, Angst vor dem Aufsteigen, unwilliges Arbeiten, Einsacken beim Striegeln usw. können die Folge sein.
Der Sattel muss ferner in der Kissenbeschaffenheit deutliche der Anatomie des Pferdes folgen. Gerade durch die Verflechtung des Rippenmuskels in den Rückenmuskel können erhebliche Rückenprobleme durch zu schmale Kissenauflagen entstehen. Das Kissen zerschneidet durch Druck den langen Rückenmuskel und den Rippenmuskel, die es eigentlich überlappen sollte, indem der Rückenmuskel gegen Wirbelsäule und Dornfortsätze nach oben gedrückt wird, des Rippenmuskel aber nach untern weggedrückt wird. Ein überlappendes Kissen ruht aber auf beiden Muskeln.
Wir sehen also, dass Elastizität und raumgreifender Schub vom Sattel nicht nur geduldet, sondern unterstützt werden müssen. Daraus ergeben sich verschiedene zwingende Regeln des Sattelbaus.

Bindeglied Reiter Pferd – Nach den Grundsätzen, die wir in der Folge noch mehr in ein helles Licht setzen wollen, hat das Pferd, wenn es ins Gleichgewicht gesetzt wird, einen Schwerpunkt, in welchem alle Schwere und auch alle Kräfte vereinigt sind. Dieser Punkt, welcher unveränderlich derselbe ist, hat die Richtung einer senkrechten Linie. Die Kunst des Reitens besteht darin, die Schwerkraftlinie des Pferdes mit der des Reiters in eine gemeinsame Senkrechte zu bringen.

“Du Paty“